Mit einem Konzert am Ostersonntag begeisterten die Mitglieder des Musikvereins Thierhaupten auch in diesem Jahr ihre Gäste. Verstärkt wurde der bleibende Eindruck von der Jugendkapelle, die nach zehnjähriger Abstinenz quasi als Vorgruppe des Gesamtorchesters auftrat.
Andreas Glatzmaier am Taktstock und seine Aktiven enttäuschten die nach dem begeisternden Dreikönigskonzert hohen Erwartungen keinesfalls. Im Gegenteil: Trotz der akustischen Nachteile des Tassilosaales gegenüber dem Kirchenschiff von St. Peter und Paul gelang es, noch eine Schippe draufzulegen. Sicher mit ein Grund für das Hörvergnügen waren die ausgewählten Stücke, die sich allesamt mit nördlicheren Gefilden beschäftigten.
Obwohl das Programmheft für das Gesamtorchester mit nur fünf Titeln überschaubar schien, war die Darbietung abendfüllend, handelte es sich doch um komplexe, teils mehrsätzige Kompositionen. Als Beispiel sei die Suite „Hymn of the Highlands“ von Philip Sparke angeführt. Tatsächlich fühlten sich die Zuhörer mitten in die grünen schottischen Hochebenen versetzt, wo Dudelsäcke spielen und die Galloways friedlich grasen. Vorsitzende Manuela Mair, Elisabeth Michels und Georg Neukirchner kamen dabei als Solisten mit einem Saxofontrio zu Wort.
Genau das Gegenteil von friedfertig folgte schon im anschließenden Stück „Voice of the Vikings“, das die Nordmänner eindrucksvoll auf einem ihrer Beutezüge begleitete. Mit einem lange anhaltenden Schlussapplaus sparte das Publikum im bestens besetzten Saal nicht mit Lob für die intensive Vorbereitung.
Andreas Glatzmaier und das Gesamtorchester ließen sich dann doch zu einer Zugabe erweichen: Diese kam mit dem fröhlichen „Funiculì Funiculà“ aus südlicherer Gegend.
Zuvor hatte schon die Jugendkapelle mit „I do it for you“ von Bryan Adams (Arr. Ron Sebregts), „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler und „Eiger“ von James Swearingen“ auf sich aufmerksam gemacht. Mit den beiden letzten Stücken will man auch bei den Wertungsspielen im Mai in Gersthofen antreten – mit wohl guten Erfolgsaussichten, wie am Ostersonntag zu hören war. Respekt verdient der im Vorfeld gezeigte Einsatz mit zahlreichen Proben. Sowohl Dirigent Andreas Glatzmaier als auch 18 Aktive standen dabei unter Doppelbelastung, da sie sowohl in der Jugendkapelle als auch im Gesamtorchester spielten.
Quelle: Augsburger Allgemeine