3 Königs Konzert 2023
Nach zwei Jahren Pause durfte der Musikverein Thierhaupten am Feiertag wieder zu seinem Dreikönigskonzert einladen.
Schon traditionell wählte man dazu aufgrund ihrer hervorragenden Akustik die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul. Ungewohnt diesmal allerdings die Aufstellung nicht hinter dem Altar, sondern davor, zwischen dem Chorgestühl.
Wie groß die „Entzugserscheinungen“ bei den Freunden konzertanter Blasmusik geworden sind, war schon allein an der Zahl der Gäste abzulesen: nahezu alle Plätze waren belegt. Hausherr Pfarrer Werner Ehnle übernahm den Part der Begrüßung und bezog sich dabei auf das Ereignis des Tages, den Besuch der Könige aus dem Morgenland.
Mit Hymne a la Musique von Serge Lancen eröffnete das Gesamtorchester das Programm. Auf dem Programm standen zwar nur insgesamt sechs Titel, diese hatten es jedoch in sich. So beispielsweise das von Alfred Reed arrangierte über neunminütige Highlights from Exodus von Ernest Gold. Anja Gastl stimmte mit ihren Texten auf die jeweiligen Stücke ein, womit die Gäste nicht nur zur Entstehung, sondern auch zum musikalischen Hintergrund der Darbietungen bestens im Bilde waren.
Den geplanten Schlusspunkt setzte Ross Roy von Jacob de Haan, ehe Dirigent Andreas Glatzmaier sich bei seinen Akteuren für die erbrachte Leistung und den damit verbundenen Probenaufwand bedankte.
Ein herzliches Dankeschön ging auch an die Gäste für deren vorangegangenen langanhaltenden Applaus. Dieser bestätigte die zuvor gehörten Leistungen und forderte gleichzeitig eine Zugabe, die Glatzmaier und seine Instrumentalisten in Form von Jacob de Haans Concerto d´Amore gerne gaben.
Festakt zum 160 jährigen Bestehen
Beim Festakt mit großer Gratulantenschar zum 160-jährigen Bestehen des Musikvereins Thierhaupten blickten die Gratulanten zurück – und auch in die Zukunft des Vereins.
Zusammen mit zahlreichen Gästen feierte der Musikverein Thierhaupten am Ostersonntag seinen 160. Geburtstag. Vorsitzende Manuela Mayr zeigte sich in ihrer Begrüßung froh über das Echo der Einladungen. Tatsächlich waren sowohl die Ortsvereine als auch die Paten aus Aindling sowie die Vertreter aus Politik und Allgäu-Schwäbischem Musikbund vollzählig gekommen; die vorgesehene Bestuhlung im Kapitelsaal des Klosters musste deshalb sogar noch erweitert werden. Nicht fehlen durften in dem vom T3-Brass-Ensemble dem Anlass entsprechend passend musikalisch begleiteten Festakt die Grußworte. Bürgermeister Toni Brugger sagte, während man hier im familiären Kreis feiere, werde die große Geburtstagsparty mit der Festwoche erst im August folgen.
Als Begleitung durch alle Lebenslagen treffe der Musikverein immer den richtigen Ton und habe durch die vielen unter dem Dach des Vereins parallel laufenden Gruppierungen beinahe eine "Konzernstruktur". Angela Ehinger, die Vorsitzende des ASM-Bezirks 15, erinnerte an die vom Jubilar ausgerichtete erste Festwoche im Jahr 1967 und den damit einhergehenden Beitritt zum ASM. Neben einem Lob für die gute Nachwuchsarbeit gab es auch den Hinweis auf die Festwoche; zusammen mit dem Jubelverein feiere man dann das 44. Bezirksmusikfest. Als früher selbst aktiver Musikant outete sich Landrat und Bezirkstagspräsident Martin Sailer. Gesellschaftliches Leben sei ohne die internationale Sprache der Musik und ehrenamtliches Engagement nicht möglich.
In Person von Christoph Lang hatten die Organisatoren nicht nur ein Vereinsmitglied, sondern in seiner Funktion als Bezirksheimatpfleger auch berufenen Festredner gewonnen. Nach seinen Ausführungen wurde die erste Musikkapelle in Thierhaupten bereits 1749 erwähnt. Die Vereinsgründung führte er auf die seinerzeitigen Aktivitäten der Sängerbewegung zurück. Nach Sängerfesten in Nürnberg (1861) sowie Aichach und Augsburg (beide 1863), hoben nur einen Tag nach dem Augsburger Fest Georg Koch, Lehrer Georg Kruis, Hiermonymus Gisser und Michael Hölzl den Verein aus der Taufe. Als Gesangverein Harmonie war die Erweckung und Vervollkommnung von Musik und Gesang das Ziel.
Der Musikverein Thierhaupten ist damit einer der ältesten dörflichen Vereine dieser Art. Die Aufnahme der Instrumentalmusik in den Vereinszweck sei kein Zufall, zumal das örtliche Kloster als musikkulturelles Zentrum prägende Funktion hatte. Lang schloss seine Ausführungen mit der Hoffnung, Thierhaupten solle noch lange ein musikkultureller Hotspot bleiben. Aufgrund des Osterverkehrs hatte sich der stellvertretende ASM-Präsident Theo Keller etwas verspätet. Er spannte in seinem Grußwort den Bogen zur Gegenwart und lobte das Durchhaltevermögen während der Corona-Maßnahmen. Man habe sich nicht entmutigen lassen und eines der wichtigsten Kulturgüter weiter gepflegt. Nach einem Rückgang der Aktiven während der Zwangspause erlebe man nun wieder steigende Mitgliederzahlen. Mit "Viva la Musica" wünschte er dem Bezirksmusikfest und der Festwoche gutes Gelingen
Quelle: Augsburger Allgemeine
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