"Mit Dir zusammenzuarbeiten, ist eine Freude. Deine geistliche Nähe wird mir fehlen.“ Abschied des DompfarrersWarmherzige Worte wählte Stadtdekanin Susanne Kasch, als sie ihren katholischen Kollegen Dompfarrer Konrad Hölzl am Sonntag im Dom in den baldigen Ruhestand verabschiedete. Er habe ihr die katholische Kirche lieb gemacht dank seiner eigenen Liebe zu seiner Kirche und dank seiner Hingabe zum Priesterberuf.

Den 70-jährigen Prälaten, der 15 Jahre lang die Dompfarrei geleitet hatte, ernannte Heiner Maresch, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, zum Ehrendompfarrer. „Von jetzt an dürfen Sie an jeder Domführung umsonst teilnehmen“, sagte er launig. Maresch dankte für ein lebendiges Pfarrleben: „Wir konnten uns wohlfühlen und unseren Glauben stärken.“ Auch Claudia Schlegel, der Pfarrhausfrau, Sekretärin und gutem Geist im Pfarrheim, dankte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende.

Von den Lechtaler Musikanten aus seiner Heimatgemeinde Thierhaupten wurde Prälat Hölzl nach dem Gottesdienst im Kreis von zehn Priestern mit zünftiger Blasmusik zum Pfarrfest in den Domgarten begleitet. Wegen einer Fußerkrankung brauchte er eine Krücke. Ein „deutlicher Fingerzeig Gottes“ sei es, dass er nach Jahren bei bester Gesundheit nun mit mehreren Leiden zu kämpfen habe, sagte Hölzl.

In seiner Predigt warb er wiederholt für ein konstruktives Miteinander in der Kirche. Sie sei eine Gemeinschaft der Glaubenden - „das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren“. Wenn Kirche zulasse, dass Gottes Geist immer wieder verkrustetes Denken aufbreche, „lebt sie in der Gemeinschaft und lernt, mit allen Sinnen und Kräften zu lieben.“

Quelle: Augsburger Allgemeine