Auf der Nase die Sonnenbrille, in der Hand die Trompete: Zu einem ganz besonderen Auftritt am Thierhauptener Badeweiher tauschte der ortsansässige Musikverein Leder- gegen Badehose, Dirndl gegen Bikini. Auf einem Floß spielend, trieben die Musikanten zwischen zahlreichen Badegästen durchs Wasser. Auslöser für diese außergewöhnliche Aktion am Badeweiher: eine verlorene Wette. Der Dirigent der „Original Lechtaler Musikanten“, Bernhard Kiss, klärt auf: „Jedes Jahr veranstalten die Thierhauptener Musikanten einen Faschingsball. Dazu gehört auch eine Saalwette, die wir heuer leider verloren haben.“

In diesem Jahr drehte sich beim Faschingsball im Tassilosaal des Klosters Thierhaupten alles rund ums Thema Zirkus – so auch die Saalwette: Der Musikverein forderte seine Gäste dazu auf, sich in Gruppen zusammenzufinden, um dann der Verkleidung entsprechend verschiedene Zirkusnummern aufzuführen. Sollten die Gastgeber verlieren, würde im Sommer ein „Badefest“ am ortsansässigen Weiher ausgerichtet werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein seine Saalwette verloren: Zur Einlösung des Wetteinsatzes spielten die Musikanten während der Festwoche frühmorgens im Schlafanzug in einem Umzug Richtung Festplatz. Auch heuer nahmen die bunt kostümierten Faschingsfreunde im Saal die Herausforderung an und schafften es erneut: So entstanden unter anderem eine Attraktion mit tanzenden Zebras, Giraffen und anderen Tieren, eine Clowns- und eine Artistenshow. Die Gäste gewannen.

Wetteinloesung

Am vergangenen Wochenende nun lösten die Verlierer ihren Wetteinsatz ein. Dazu trafen sich knapp 30 Musikanten am Marktplatz in Thierhaupten. In Badebekleidung und mit Marschmusik zog der Verein durchs Dorf und zum außerhalb gelegenen Badeweiher. „Es sind auch einige Zuschauer mitmarschiert“, fügt der Dirigent hinzu. Am Zielort angekommen, spielten die Lechtaler im Schatten der Bäume und bunter Sonnenschirme, für alle Gäste gab es Bratwurst, Freibier und andere kühle Getränke. Dass der gesamte Musikverein kurze Zeit später mit erhobenen Instrumenten durchs Wasser Richtung Floß watete, habe man vorher nicht geplant, so Bernhard Kiss. Nichtsdestotrotz spielten die Musikanten zwischen Luftmatratzen und planschenden Kindern, während die schwimmende Plattform langsam über den Weiher trieb. Das sorgte für Begeisterung und viel Beifall unter den Zuschauern.

Alles in allem spricht Kiss von einer Riesengaudi sowohl für den Musikverein als auch für die Gäste. Bei strahlendem Sonnenschein war am Badeweiher sehr viel los. „Unser Freibier sind wir gut losgeworden und es wurde alles aufgegessen“, fasst der Dirigent zusammen und fügt lachend hinzu: „Vielleicht machen wir das mal wieder

Quelle: Augsburger Allgemeine